ein, zwei Blogartikel…

ein, zwei Dinge…die du nicht mehr trägst – lass sie geheN

Heute misten wir den Kleiderschrank aus!

Seien wir doch einmal ehrlich. Jeder von uns, wirklich jeder, hat Dinge in seinem Kleiderschrank, die er nicht mehr trägt, vielleicht nie getragen hat.
Zum Beispiel dieses Kleid, das da ganz hinten hängt, wunderschön, sexy, aber du hast nie die Gelegenheit gefunden, es zu tragen. Abgesehen davon, dass es eigentlich gar nicht dein Stil ist. Und auch ein bisschen unbequem oder eng. Aber das Kleid hängt dort, wie die glitzernde Verlockung einer möglichen Zukunft. Wie lange ist der Kauf jetzt her? 4 Jahre vielleicht?

Dann ist es an der Zeit, ehrlich mit dir zu sein. Dieses Kleid ziehst du nicht mehr an. Und das ist auch gar nicht schlimm. Vielleicht kannst du es verkaufen und so findet das Kleid einen Besitzer, zu dem es vielleicht besser passt – oder der das Kleid dann ebenfalls 4 Jahre im Schrank hängen hat. Aber das ist dann nicht mehr dein Problem 😉

Dies ist ein extremes Beispiel. Es gibt in deinem Kleiderschrank aber viele Teile, von denen du es gar nicht denken würdest, aber du ziehst sie nie an.
Jeder hat seine Basisgarderobe (capsule wardrobe), das sind die Dinge, in denen du dich am wohlsten oder schönsten fühlst. Die ziehst du auch regelmäßig an. Und dann gibt es den ganzen Rest.

Erst wenn wir den Kleiderschrank von Grund auf ausmisten, werden wir uns all dieser Dinge richtig bewusst.
Also, wie gehen wir es an?

Zunächst einmal, nimm dir hierfür etwas Zeit! Das Ganze ist nicht in 10 Minuten getan, wahrscheinlich auch nicht in 1 Stunde. Nimm dir z.B. einen Sonntagnachmittag Zeit.

Womit startest du? Du holst alles aus dem Kleiderschrank. Alles! Der Schrank sollte leer sein (übrigens ein sehr guter Anlass, einmal den Kleiderschrank innen zu säubern und auszuwischen! Kleiner Tipp: gib ein paar Tropfen ätherisches Öl mit in das Spülwasser, Lavendel, Rose, Orange, was du gerne magst, damit dein Schrank frischer duftet).

Überlege auch, wo sonst du Kleidung verstaut hast, in Koffern, an der Garderobe, unter dem Bett etc.

Alles kommt auf einen Haufen. Am besten auf dein Bett. Denn da willst du abends wieder rein. Das wird dir einen größeren Ansporn geben, das Ausmisten in einem durchzuziehen und nicht alles halb ausgemistet liegen zu lassen für die nächsten Tage oder Wochen!
Also, alles auf das Bett!

Am besten trennst du thematisch etwas nach Unterwäsche, Hosen, Pullover, Kleider etc. Schals, Badesachen, Sportsachen würde ich zu Kleidung dazu zählen. Schuhe aber nicht. Die kann man in einer weiteren Ausmist-Session angehen.

Alles liegt auf dem Bett, thematisch getrennt, der Kleiderschrank ist leer und ausgewischt.
Jetzt fängst du an zu sortieren.

Du sortierst in 3 Haufen:
Bleibt auf jeden Fall (ja!)
Kann gehen (nein)
Ich kann mich nicht entscheiden (vielleicht).

Aber Achtung, lass dich durch den vielleicht-Haufen nicht verführen, keine Entscheidungen treffen zu wollen. „Vielleicht“ sollte die Ausnahmen sein!

Dann fängst du z.B. mit den Hosen an. Nimm jedes Teil in die Hand (a la Marie Kondo) und wäge ab. Ziehe ich das an? Passt mir das? Gefällt mir das noch?
Und ab auf einen der Stapel. Das machst du mit jedem einzelnen Teil. Wenn du eine Kategorie durch bist, kannst du dich belohnen, indem du die Sachen vom ja-Haufen schon einmal zurück in den Schrank sortierst, schön ordentlich selbstredend.

Überlege dir vor dem Zurückräumen eine Struktur im Schrank, mit der du gut klarkommst und alles findest.

Und so gehst du eine Kategorie nach der anderen durch. Vielleicht Jacken zuerst, wenn ich recht überlege, die nehmen recht viel Platz weg und du kannst die „Überlebenden“ gleich zurück an/in die Garderobe hängen. Dann Hosen, Pullover, Shirts, Hemden, Kleider, Nachtwäsche, Sportsachen, Strumpfhosen, Unterwäsche u.s.w.

Wenn du alles durchgegangen bist, das erste große Ausmisten beendet ist, mach eine Pause! Mach dir einen Tee oder gieße dir ein Glas Wein ein und betrachte, was du geschafft hast. Schaue in deinen Kleiderschrank, der auf einmal nicht mehr überquillt. Alles ist schön an seinem Platz, du kannst tatsächlich sehen, was du alles hast (du weißt, was du alles hast, denn du hattest es eben in der Hand!). Du kommst leicht an alles dran, dein Kleiderschrank ist sicher nur noch maximal zu 70% befüllt.

Nachdem du den Tee oder Wein ausgetrunken hast, gehe an den nein-Haufen.
Schaue dir noch einmal jedes Teil an und entscheide, was hiermit passieren soll.
Hast du es aussortiert, weil es auseinanderfällt? Dann entsorge es direkt.
Ist das Teil noch ok, aber etwas abgetragen oder gefällt dir nicht mehr? Ab in den Kleidersack und zeitnah zum nächsten Kleidercontainer (Achtung! Container von Caritas o.ä. nicht zu den kommerziellen! Du willst ja noch etwas Gutes damit tun).

Dann sind da noch die Teile wie z.B. das Kleid vom Anfang des Artikels, die noch super aussehen, die du aber aus bestimmten Gründen endlich gehen lässt. Lege diese beiseite auf einen kleinen Stapel, um sie zeitnah zu fotografieren und Online zum Kauf anzubieten (z.B. ebay Kleinanzeigen oder Kleiderkreisel) oder um sie zum Second-Hand Shop zu bringen.

Jetzt sollte es schon wieder sehr übersichtlich auf deinem Bett oder deinem Schlafzimmer aussehen. Verbleibt noch der vielleicht-Haufen. Was tun?
Schau dir noch einmal all diese Teile an. Nachdem du heute schon Ausmist-Profi geworden bist, kannst du vielleicht doch noch die ein oder andere Entscheidung treffen.

Wenn nicht, gibt es zwei Möglichkeiten:

Du hängst oder legst diese Teile wieder in den Kleiderschrank, ABER du hängst sie mit dem Bügel falsch herum oder markierst gefaltete Teile mit einer Wäscheklammer. Dann setzt du dir einen Reminder, vielleicht in 2 Monaten. Wenn nach dieser Zeit die Teile immer noch so hängen und liegen, dann sage leise „adé“ zu ihnen und lasse sie gehen.

Alternativ packst du die vielleicht-Teile in eine Tüte, einen Koffer o.ä. und deponierst diese auf dem Kleiderschrank, in der Abstellkammer oder im Keller. Wieder machst du dir einen Reminder für in spätestens 2 Monaten. Wenn du die Sachen in dieser Zeit nicht vermisst hast, sag „good bye“ und entsorge sie.

Und das wars. Du hast es geschafft!
Ich weiß, das war ganz schön anstrengend. Aber wie gut fühlt es sich an? Fühlst du dich leichter? Bist du stolz? Hast gar ein Glücksgefühl?

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel ein wenig helfen und dir Anregungen für deine Kleiderschrank-Aufräum-Session geben.
Falls du hierüber hinaus Unterstützung brauchst, dann kontaktiere mich sehr gern hier.
Wenn dich der Artikel zum Ausmisten angeregt hat, dann schreib mir gern, wie es für dich war. Ich freue mich, von dir zu hören.

Alles Gute & bis zum nächsten Mal,

Jasmin
schreib mir